RUNDGANG


Station F

Freilichtmuseum

Die hier aufgestellten Blöcke stammen vornehmlich aus dem vorderen Teil des Tempels von Ptolemaios XII. (80-58 und 55-51 v. Chr.). Seine Fassade war mit Säulen geschmückt, die Kapitelle mit je vier Gesichtern der Göttin Hathor tragen, deren heiliges Tier die Kuh ist, weswegen Kuhohren dargestellt sind. Manche dieser Hathorgesichter wurden bereits im Altertum beschädigt und mußten repariert werden, wie die quadratischen Löcher zeigen, deren Mörtelfüllung die neue Oberfläche hielt. Über den Gesichtern befindet sich ein Sistrumkasten mit Uräusschlangen, der in den musikalischen Riten des Hathor-Kults zum Einsatz kam.

Über den Säulen befand sich der Architrav mit Hohlkehle und Rundstab, von dem ca. 30 der ursprünglichen 45 Meter erhalten blieben und hier zusammengesetzt sind. Mittig über dem Haupteingang des Tempels stand die Stiftungsinschrift in Hieroglyphen und Griechisch, der Amtssprache in der östlichen Hälfte des Römischen Reichs, zu dem Ägypten seit dem Tod Kleopatras 30 v. Chr. gehörte. Sie nennt das Datum der Weihe des Pronaos (Raum A) unter Kaiser Tiberius sogar auf den Tag genau: Vermutlich am 8. Februar 23 n. Chr. fand dieses Ereignis statt.