RUNDGANG


Station 1

Begrüssungstafel

Im Verhältnis zu vielen anderen Orten Ägyptens ist Athribis eine späte Gründung (ca. 4. Jh. v. Chr.). Westlich der noch verschütteten Siedlung aus Lehmziegelhäusern liegt der Gräberberg mit Bestattungen aus ptolemäischer und römischer Zeit (bis 4. Jh. n. Chr.). Oberhalb der Gräber liegen die Steinbrüche, welche das Baumaterial (Kalkstein) für die Tempel lieferten, die unmittelbar vor Ihnen liegen.

Über eine steinerne Prozessionsstraße gelangt man von Osten zum Tor Ptolemaios’ IX. (116-107, 88-80 v. Chr.), das den Eingang zum Tempelbezirk markiert. Zu diesem gehört ein vor dem Berg liegender, unausgegrabener Tempel, von dem nur die Ecke seines südlichen Pylonturms zu sehen ist. Rechtwinklig zum Tor führt ein weiterer steingepflasterter Weg zum Tempel Ptolemaios’ XII. (80-58 und 55-51 v. Chr.), dessen Dekoration römische Kaiser vollendeten, v. a. Tiberius (14-37 n. Chr.), Caligula (37-41 n. Chr.) und Claudius (41-54 n. Chr.).

Erste archäologische Ausgrabungen führte W. Flinders Petrie (sechs Wochen im Winter 1907/08) durch, danach die ägyptische Altertümerverwaltung (1981-1997) unter Leitung von Rifaat el-Farag, Yahya El-Masry mit dem Grabungsleiter Mohamed Abdul Aziz und seit 2003 das Projekt der Tübinger Eberhard-Karls Universität unter der Leitung von Christian Leitz mit den Grabungsleitern Rafed el-Sayed (bis 2011) und Marcus Müller (seit 2012) unterstützt vom Ministerium für Altertümer.